Logistik ist systemrelevant

16.11.2020

Nicht erst wenn das Toilettenpapier in den Supermärkten knapp wird, kommt der Logistikbranche eine große Bedeutung zu: „Die Versorgung, der Transport und der Austausch von Gütern ist systemrelevant und gerade in heutigen Zeiten für Mensch und Wirtschaft gleichermaßen wichtig“, stellte die lippische CDU-Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge bei ihrem Besuch in der Bad Salzufler Niederlassung der Dachser SE fest. „Die Aufrecherhaltung der Warenströme und Lieferketten ist überlebenswichtig.“ Nicht zuletzt auch deshalb setzt man bei Dachser in Bad Salzuflen auch auf strengste Hygiene-Maßnahmen, wie Niederlassungsleiter Andreas Fritsch erläutert. Auch über Corona hinaus stellt sich das Unternehmen immer neuen Herausforderungen, beispielsweise im Bereich der Digitalisierung.

Mit über 80 Millionen Sendungen pro Jahr und einem Umsatz von 5,66 Milliarden Euro gehört das Familienunternehmen aus dem Allgäu zu den größten seiner Branche. Am Standort Bad Salzuflen sind 325 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, darunter 54 Auszubildende. „Uns ist die Ausbildung sehr wichtig – auch im Jahr 2020 haben wir 18 Auszubildende eingestellt“, erklärt Fritsch. Leider seien viele Aktivitäten wie auch die Werbung für eine Ausbildung bei Dachser in diesem Jahr nicht möglich gewesen, „trotzdem sind wir immer offen für Nachwuchs“.

Mittels einer eigenentwickelten Transport- und Logistiksoftware sowie Online-Plattform zur Auftragsannahme und Sendungsverfolgung setzt die Unternehmensgruppe auf eine immer weiter verbesserte Logistik, die dadurch auch umweltfreundlicher wird: „Je mehr Arbeit in die Vorplanung gesteckt wird, desto effizienter und damit auch ressourcenfreundlicher ist die Lieferung am Ende.“ Gut gerüstet sieht sich der Logistiker auch für den bevorstehenden Brexit – ob mit oder ohne Abkommen: „Unsere Vorbereitungen sind weitgehend abgeschlossen, die digitalen Möglichkeiten für die Formalitäten stehen bereit. Allerdings wird die große Frage, was letztendlich vor Ort in einer Region wie Dover oder den anderen Kanalhäfen passieren wird“, so Fritsch.

Mit Blick auf die Zukunft sieht Fritsch zwar weitere Veränderungen bevorstehen, „aber wir werden auch weiterhin die Straße brauchen.“ Trotz weiterer Standbeine in der Luft- und Seefracht sei der Transport bis zum Kunden mit Bahn oder anderen Verkehrsmittel letztendlich nicht zu gewährleisten. Das sieht auch Kerstin Vieregge so: „Wir alle wollen eine verlässliche Logistik und müssen dafür auch die Voraussetzungen schaffen. Das gilt für die Verkehrswege wie auch für die Antriebsmöglichkeiten.“ Insgesamt sei die Logistikbranche ein oft unterschätzter Zweig, „der aber eigentlich das Rückgrat einer funktionierenden Wirtschaft ist“, so Vieregge.