
Die gute Nachricht kam kurzfristig: Am Donnerstagnachmittag wurde die Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge vom Bundesfamilienministerium darüber informiert, dass der Kreis Lippe für das Projekt „Wir vor Ort gegen sexuelle Gewalt“ ausgewählt wurde. Lippe sei eine von fünf Modellregionen, die nun an der zweiten Projektphase teilnehmen, stellte die zuständige Parlamentarische Staatssekretärin Caren Marks gegenüber Kerstin Vieregge fest. Die lippische Abgeordnete hatte sich in Folge der Ereignisse in Lügde intensiv gegenüber dem Ministerium für die Auswahl der Bewerbung des Kreises engagiert.
Ziel des Projektes ist es, in ländlichen Regionen Strategien zu entwickeln, um Fachberatung vor Ort zu etablieren, die auf Schutz und Hilfe bei sexualisierter Gewalt spezialisiert ist. Neben dem Auf- und Ausbau konkreter Beratungsangebote geht es dabei auch um eine bessere Kooperation und Vernetzung derjenigen Akteure vor Ort, die Verantwortung für den Schutz von Kindern und Jugendlichen tragen.
Dazu erklärte Kerstin Vieregge: "Lippe profitiert in besonderer Weise von dem Modellprojekt „Wir vor Ort gegen sexuelle Gewalt“. Denn dieses verbessert den Zugang zu spezialisierter Fachberatung gegen sexuelle Gewalt gezielt dort, wo es am nötigsten ist: in ländlichen Regionen.“ Es dürfe nicht vom Wohnort abhängen, ob es kompetente Ansprechpersonen gebe, wenn Hilfe und Unterstützung nötig seien, erklärte Vieregge. Spezialisierte Fachberatungsstellen helfen Betroffenen sexueller Gewalt und ihrem Umfeld. Sie sorgen dafür, dass Fachwissen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen überall dort ankommt, wo es gebraucht werde. Zum Beispiel in Kindergärten, Schulen oder Sportvereinen, aber auch in öffentlichen Beratungsstellen.
Abschließend sagte Kerstin Vieregge: „Einerseits herrscht bei mir Freude über die Auswahl meines Heimatkreises, andererseits bin ich traurig, dass es solche Projekte überhaupt geben muss. Nun soll jedoch der Blick nach vorne gerichtet werden, damit Schutzkonzepte wirksam umgesetzt werden können und damit Menschen, die für Kinder Verantwortung tragen, mögliche Anzeichen sexueller Gewalt einordnen können und wissen was zu tun ist.
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