Herausforderungen im Corona-Lockdown

01.03.2021

Die spezielle Kombination aus Handwerk und Handel zeichnet den wohnstore-Lambrecht aus. Unter Corona-Bedingungen wird diese Kombination zu einer besonderen Herausforderung. „Dass wir die Beratung auf der Einzelhandelsseite nicht leisten dürfen, wirkt sich negativ auf unsere Handwerkssparte aus. Beides baut aufeinander auf“, erläutert Geschäftsführer Mathias Lambrecht der CDU-Bundestagsabgeordneten Kerstin Vieregge.

Vieregge nutzt regelmäßig die Gelegenheit, sich aus erster Hand bei Unternehmen vor Ort über deren Situation zu informieren „Der direkte Kontakt und die persönlichen Begegnungen sind mir wichtig. Jede Branche ist in anderer Weise betroffen und die differenzierte Betrachtung ist für unsere Beratungen und Entscheidungen in Berlin absolut notwendig“, sagt sie bei ihrem Treffen mit Lambrecht und dessen Bruder Stephan, der ebenfalls Verantwortung im Familienbetrieb übernommen hat. Neben dem Geschäft in Bösingfeld betreiben sie auch eine Filiale in Rinteln.

Die Heimtextil- und Bodenbelags-Branche habe infolge hoher Importe vor allem aus Fernost mit einem enormen Preisverfall zu kämpfen, beklagen beide einen Verdrängungswettbewerb im Markt. „Jetzt kommt der Lockdown hinzu, der mitten in die sonst umsatzstarken Wintermonate fällt. Das zehrt an den Reserven“, so Lambrecht. Die staatlichen Hilfen zur Lohnerstattung der Mitarbeiter seien gut und wichtig, doch wünscht sich der Unternehmer weniger Bürokratie in der Antragstellung. Ein Punkt, für den sich auch Vieregge mit ihrer Fraktion im Bundestag immer wieder stark macht.

Die Frage Vieregges nach den Zukunftsaussichten beantwortet Lambrecht trotz Krise optimistisch: „Wir konzipieren und gestalten individuelle Wohnkonzepte für unsere Kunden und erfahren dafür viel Wertschätzung. Auf die gute Handwerksleistung wollen wir auch in Zukunft aufbauen.“ Dafür setze er weiter auf gut ausgebildete Fachkräfte, die allerdings auch in seinem Bereich mit den unterschiedlichen handwerklichen Ausrichtungen rar seien. Die Einstellung eines Auszubildenden ab Sommer sei eine Option. Erfolg verspricht sich Lambrecht auch durch eine stärkere Online-Präsenz. „Kunden informieren sich vorab im Internet und kommen dann für die Fachberatung und die handwerkliche Umsetzung zu uns“, skizziert er den Trend. Natürlich verliere auch die Heimtextil-Branche zusehends Marktanteile an die Online-Riesen. Doch sieht Lambrecht auch Wettbewerbsvorteile: „Die fachlich gute und nachhaltige Ausführung der Arbeiten und unsere räumliche Nähe ist vielen Kunden mehr wert als ein vermeintliches Schnäppchen im Internet. Das ist die Nische, die wir nutzen wollen.“

Voraussetzung dafür sei die Wiederöffnung der Geschäfte, die unter Einhaltung strenger Vorsichtsmaßnahmen nun zeitnah erfolgen müsse. „Mitarbeiter und Kunden brauchen eine Perspektive“, ist auch Vieregge überzeugt. Sie will die Öffnungswünsche über die Gruppe der NRW-Bundestagsabgeordneten der CDU/CSU-Fraktion auf Landesebene thematisieren und in die dort zu treffenden Entscheidungen einfließen lassen.